Durch diesen grundsätzlichen Verzicht auf einen gewissen Abstand, der es dem Musiker zumindest erschweren würde, den Film ganz für sich zu instrumentalisieren, macht sich Peter Rippl zweifellos angreifbar. Doch letztlich ist eine solche Form der Distanzierung gar nicht notwendig gewesen. Zum einen sind die gesamten Interview-Passagen sowieso eher Beiwerk. Dem Filmemacher geht es schließlich vor allem darum, einen Eindruck von den Auftritten und der Musik der Band zu vermitteln. Zum anderen kann jeder seine eigenen Schlüsse aus Sergej Shnurovs Auftreten ziehen. Zudem kommt Rippl derart nah an ihn heran, dass jeder Betrachter auch ohne weiteres Zutun des Filmemachers das Egomanische in Shnurs Verhalten erkennen dürfte. Shnurov ist einer dieser Künstler und Popstars, die es perfekt verstehen, nach den Gesetzen des Marktes zu spielen, und die – wenn es sein muss – diesen Markt auch erst einmal selbst schaffen. Das Ende der Band, über das er alleine entschieden hat, ist dafür nur ein weiterer Beleg.